Kren und Feen: Ferienprogramm mit Schamel Meerrettich
Warum nennt man Baiersdorf auch die „Meerrettichstadt“? Wie schmeckt Meerrettich, woher kommt er eigentlich und woher sein Name? Und: Wie schafft es die scharfe Wurzel überhaupt ins Glas? Gemeinsam mit neun Kindern aus Baiersdorf machten wir uns beim Kinderferienprogramm auf die Suche nach Antworten und sowohl den Meerrettichacker als auch die Produktionshallen von Schamel Meerrettich zur Entdeckungszone.
Aktion 1: Von Kren und Feen.
Vorleserunde am Gedenkstein des Schlosses Scharfeneck. In der „Geschichte von der Meerrettichfee“ dreht sich alles um die Legenden, die sich um den Meerrettich ranken. Quasi erwiesen ist, dass es wohl ein Graf war, auch bekannt als Johann der Alchemist, der die weiße Wurzel bei seinen Reisen durch Südosteuropa entdeckte und sie vor gut 500 Jahren kurzerhand mit nach Baiersdorf brachte. Dass ihm eine Meerrettichfee dabei geholfen haben soll, den Meerrettich richtig anzubauen, ist nicht bewiesen. Das Gegenteil übrigens auch nicht.
Aktion 2: Erstmal ackern!
Ja, auch in den Ferien geht es nicht nur darum, sich auf die faule Haut zu legen. Lehrer Thomas Grimm weiß das nur allzu gut: Er kümmert sich seit Jahren darum, dass das Schaufeld der Stadt Baiersdorf dem Titel „Meerrettichstadt“ auch gerecht wird. Natürlich vor allem in seiner Freizeit. Für uns verlegte er das Klassenzimmer kurzerhand auf den Acker und grub fleißig Wurzeln aus – freilich zum Verzehr. Das Fazit: ganz schön scharf, dieser Meerrettich.
Aktion 3: XXS in XXL.
Merke: Wer wissen will, wie die Wurzel ins Glas kommt, muss sich erst einmal kostümieren. Kittel und Haarnetz sind bei einem Besuch in der Produktion von Schamel Meerrettich nämlich Pflicht. Bei Kitteln in der Standardgröße XXL und Körpergrößen von niedlichen 1,20 Metern war das eine gar nicht mal so leichte Aufgabe …
Aktion 4: Wurzel und Glas.
Gut verpackt ging es dann erst in die Kühlkammern, dann durch die Produktionshallen, wo wir lernten, wie man Wurzeln wäscht, zerkleinert, schließlich unter Zugabe von weiteren Zutaten schön cremig rührt und mittels Maschinen in Gläser abfüllt.
Aktion 5: Vorsicht bissig!
Geführt wurden wir übrigens von Matthias Schamel höchstpersönlich. Sein Ur-Großvater hatte Anfang des 20. Jahrhunderts damit begonnen, Meerrettich auf diese Weise zu verarbeiten und damit dessen Genussfaktor zu steigern: Was passiert, wenn man die scharfel Wurzel reibt und anschneidet durften wir mit eigenen Augen sehen – und fühlen. An unseren Wangen kullerte schon mal das eine oder andere Tränchen hinuter. Unserer Neugierde tat das jedoch keinen Abbruch. Denn obwohl uns der Meerrettich anfänglich ziemlich in den Augen biss, machte keiner aus der Gruppe schlapp.
Aktion 6: Probieren geht über studieren.
Wer traut sich an den Rachenputzer heran? Um diese, alles entscheidende Frage, ging es anschließend bei einer ganz persönlichen Schamel Meerrettich-Verkostung bei Bratwurst und Brötchen. Unsere Kren-Kids erwiesen sich als recht schärferesistent – und bastelwillig. Wer wollte, nahm zum Abschluss, neben ein paar essbaren Andenken, eine selbstbeklebte Vase oder ein eigens verschönertes Windlicht mit nach Hause – gebastelt aus leeren Schamel-Gläsern.
Liebe June, liebe Pia, liebe Mia, lieber Elias, lieber David, lieber Hannes, lieber Benjamin, lieber Moritz und lieber Kamil, wir danken Euch für einen wunderbaren Tag! Es war uns eine große Freude!