Auf die Plätze, fertig, Krenernte
Der Schärfste sei ihm der Liebste, verriet Bayerns Ernährungs- und Landwirtschaftsminister Helmut Brunner und zog gleich selbst eine scharfe Wurzel aus dem sandigen Erdreich vor den Toren von Deutschlands „schärfster Stadt“: Es war der freitstaatliche Startschuss für die diesjährige Krenernte im traditionsreichen Anbaugebiet rund um Baiersdorf.
Ein Minister auf dem Krenacker, das gibt es nicht alle Tage. Genau genommen war es das erste Mal, dass ein Staatsminister die Krenernte symbolisch einläutete. Dabei unterstrich Helmut Brunner nicht zuletzt die Bedeutung „hochwertiger heimischer Produkte“: Bayerischer Meerrettich sei nicht nur eine gesunde Delikatesse und „gut schmeckender Botschafter Bayerns“, sondern vor allem ein Symbol für die bayerische Landwirtschafts- und Ernährungspolitik.
Was viele nicht wissen: Kren aus der bayerischen Meerrettichhauptstadt Baiersdorf verfügt als EU-weit geschützte geografische Angabe nicht nur über eine exklusive Herkunftsbezeichnung. Die scharfe Wurzel muss besondere Qualitätserwartungen erfüllen: Echter Bayerischer Meerrettich besteht zu 100 Prozent aus bayerischer Meerrettichrohware und wird nach überlieferten Methoden verarbeitet und abgefüllt. Wie die Wurzel aus der Erde kommt, demonstrierten an diesem Tag die Profis. Trotz technischer Unterstützung ist die Krenernte immer noch größtenteils Handarbeit. Dass sich der Bayerische Meerrettich überhaupt so nennen darf, hat er übrigens Hanns-Thomas Schamel zu verdanken. Der Geschäftsführer von Schamel Meerrettich-Feinkost ist auch Vorsitzender der Schutzgemeinschaft Bayerischer Meerrettich und setzte sich 2000 für dessen Herkunftssignet ein. Heute dürfte Bayerischer Meerrettich auch vielen Verbrauchern außerhalb Bayerns ein genussvoller Begriff sein. Und nicht zuletzt ein Siegel für Qualität.
Natürlich durfte auch Ihre Majestät, Christine I., nicht fehlen. Die frisch gekürte Meerrettichkönigin trug Ihren Prolog vor und begrüßte den bayerischen Landwirtschaftsminister in der Meerrettichstadt Baiersdorf. Im Anschluss an den „Feldbesuch“ informierte sich Helmut Brunner im Meerrettich-Museum über die lange Geschichte des traditionsreichsten Anbaugebietes der scharfen Wurzel. Dort trug er sich auch in das goldene Buch der Stadt ein.