Die Katha und der Kren
Als Redakteurin einer Kommunikationsagentur mit facettenreicher Kundenstruktur bin ich es gewohnt, mich mit den unterschiedlichsten Themen, den unterschiedlichsten Welten vertraut zu machen, mich zu konfrontieren mit Dingen, die nicht unbedingt zu meinem Alltag gehören. Offenheit ist das A und O. Und natürlich Neugierde. Ich beschäftige mich mal mit den neuesten medizintechnischen Errungenschaften , mal mit der Erlanger Start-up-Szene, mit den Nachwuchsproblemen der Baubranche, mit Menschen, die auf ein Cochlear-Implantat angewiesen sind oder ich ergründe die Gastgebermentalität in Deutschlands renommiertestem Herrenmodenhaus.
Nun also Meerrettich. Weiß, scharf, lecker. Natürlich bayerisch. Aus einem Anbaugebiet direkt um die Ecke. Mit einer Produktionsstätte in Sichtweite. Passt gut zu Fisch. Macht sich gut in raffinierten Desserts. Schmeckt vorzüglich zu Fleisch und darf, geht es nach mir, bei keinem Grillfest und in keiner Fondue-Runde fehlen. So viel weiß ich.
Dass Meerrettich schon eine Rolle im alten Pompeji spielte, etwas mit der Blue Jeans gemein hat, eine Wunderwaffe gegen Eisfüße und Winterspeck ist und zu den arbeitsintensivsten Gemüsesorten der Welt zählt, wusste ich nicht. Auch nicht, wie viel Kreativität ein Schamel Meerrettich-Glas verträgt. Und ich bin sicher: In Sachen Kren gibt es nicht nur für mich noch vieles mehr zu entdecken, was sich nicht auf den ersten Biss erschließt. Ich freue mich also auf ein paar spannende Monate, in denen sich bei mir vieles um die scharfe Wurzel drehen wird – kulturell, historisch, gesundheitlich und natürlich kulinarisch. Und ich hoffe, dass Ihr da draußen genauso gespannt seid auf meine Entdeckungen und auf die eine oder andere Kren-Kuriosität.