Royaler Wechsel – Maria I. bis 2019 Bayerns Botschafterin für den Kren
Die Krone bleibt in der Familie. Denn im Amt der Bayerischen Meerrettichkönigin beerbt Maria I., die mit „bürgerlichem“ Namen Maria Kohlmann heißt, für die nächsten zwei Jahre ihre ältere Schwester Christine. Druck verspürt die neue Königin deshalb nicht. Im Gegenteil, konnte sie doch schon hautnah miterleben, wie viel Spaß das Amt mit sich bringt. Dass sie repräsentieren kann, stellte Maria I. zum Beispiel schon auf dem Krenmarkt in ihrer Wahlheimat Baiersdorf unter Beweis. Die Nähe zum Meerrettich bringt die frisch gekrönte Hoheit von Kindesbeinen an mit – und greift der Familie noch heute in der elterlichen Landwirtschaft unter die Arme, wenn es darum geht, Fechser einzusetzen und Kren zu ernten. Bei all dem Trubel um ihre Person ist Maria I. vielleicht auch deshalb angenehm bodenständig geblieben. Um sie selbst würde es doch vordergründig ohnehin nicht gehen, verrät uns die 25-Jährige im Interview.
Frau Kohlmann, was machen Sie, wenn Sie nicht Bayerische Meerrettichkönigin sind?
Beruflich bin ich als Bankkauffrau tätig. Von meiner Freizeit verbringe ich einen großen Teil auf dem Hof meiner Eltern und unterstütze sie bei der Arbeit. Ansonsten spiele ich gerne Beachvolleyball und mache Pilates.
Warum haben Sie sich um das Amt beworben und was nehmen Sie sich für Ihre Regentschaft vor?
Meine Schwestern waren bereits Meerrettichkönigin. Durch sie bin ich auf die Idee gekommen, mich zu bewerben. Bei Ihnen durfte ich bereits miterleben, wie viel Freude dieses Amt bereitet. Ich möchte andere auf den Geschmack des Meerrettich bringen und diesen, aber auch meine Heimat deutschlandweit repräsentieren. Es ist mir aber auch wichtig aufzuzeigen, wie viel Arbeit es kostet und Zeit in Anspruch nimmt, bevor man den Meerrettich genießen kann.
Welchen Bezug haben Sie zum Meerrettich und zu Baiersdorf?
Ich stamme von einem Bauernhof in Marloffstein, wo wir Meerrettich anbauen. Ich bin also quasi seit Kindertagen am Meerrettichanbau sowie der -ernte beteiligt. Ich wohne aber seit einiger Zeit in Baiersdorf – es war mir wichtig, dass der Bezug zur Region bleibt. Ich bin sehr in meiner Heimat verwurzelt.
Wie fühlt es sich an, die dritte Königin einer Familie zu sein?
Ich finde es schön, dass es dieses Amt gibt und freue mich umso mehr, dass ich dieses nach meinen Schwestern übernehmen darf.
Welche Veranstaltungen erwarten Sie in den nächsten zwei Jahren? Worauf freuen Sie sich am meisten?
Ich werde viele Termine auch außerhalb des Frankenlandes besuchen und bin sehr gespannt, mehr von Deutschland zu sehen und kennenzulernen. Besonders freue ich mich zum Beispiel auf die „Grüne Woche“ in Berlin.
Das ist spannend, aber sicher auch wahnsinnig zeitaufwendig?
Natürlich beanspruchen diese Termine meine Freizeit. Aber ich freue mich auf jeden einzelnen, sonst hätte ich mich nicht für dieses Amt beworben.
Was mögen Sie an Meerrettich?
Er ist sehr vielfältig und verleiht jedem Gericht die richtige Würze. Ich esse ihn selbst sehr gerne in den verschiedensten Varianten. Am liebsten koche ich ihn in meinem Lieblingsgericht „Schweinemedaillons mit Meerrettichkruste“.
Und wie gehen Sie mit der neu gewonnenen Aufmerksamkeit um?
Ich freue mich über jeden Interessierten, der auf mich zukommt und habe Spaß an meinen Auftritten. Im Vordergrund steht natürlich immer der Meerrettich, daher gilt doch eigentlich die meiste Aufmerksamkeit ihm.